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Memorial - Luca-Elias [17 Monate]





Name:
Alter:
Geboren am:
Gestorben am:
Todesursache:
Bundesland:
Luca-Elias
17 Monate
nicht bekannt
03. November 2007
schwere Kopfverletzungen
00000 / Wien




Am 1. November 2007 wurde Luca mit schweren Kopfverletzungen ins Wiener SMZ-Ost Spital eingeliefert. Am 3. November 2007 verstarb das Kind. Der Freund der Mutter aus dem Bezirk Wien-Umgebung wurde von Schwechater Polizisten verhaftet. Zusammen mit der Kindesmutter aus Schwaz in Tirol soll er dem Kind in den Wohnorten in Tirol und Niederösterreich innerhalb der vier Monate zuvor in „immerwährenden Gewaltanwendungen“ schwere Blessuren zugefügt haben, teilte die niederösterreichische Sicherheitsdirektion mit.

Während der Hauptverdächtige, der Freund der Mutter, in den ersten Befragungen schwieg, war die 22-Jährige Mutter bereits am 6. November 2007 wieder auf freiem Fuß. Der leibliche Vater wandte sich mit schwerer Kritik gegenüber verschiedener Jugendschutzeinrichtungen an die Medien. Im ORF und der Kronen Zeitung sprach der Tiroler davon, dass die Behörden von den Gewaltanzeichen gewusst haben sollen. Der Kindsvater berichtete von Hämatomen im Gesäßbereich, für die jede medizinische Begründung ausgeschlossen worden sei. Die Behörden hätten sich nur „rausgeredet“, zeigte er sich überzeugt. Bereits im Sommer zuvor habe es eine Anzeige vom Krankenhaus Mödling gegeben.

Am 7. November 2007 wurde die Leiche des kleinen Luca obduziert, Fremdverschulden wurde bei der Obduktion eindeutig festgestellt.
Der Junge erlag demnach einem Gehirnödem. Unklar war zu diesem Zeitpunkt, durch welche Handlung das Ödem hervorgerufen wurde. Gegen die Mutter wurde weiterhin wegen des Verdachts der Mittäterschaft ermittelt, der Freund blieb in Untersuchungshaft.
Die Jugendwohlfahrtsbehörden in Niederösterreich und Tirol wiesen die Anschuldigungen des Kindesvaters zurück:
Der Freund von Lucas Mutter sei Anfang Oktober von einem Sozialarbeiter überprüft worden. Die Mutter habe überdies regelmäßige Arztkontrollen durchführen müssen. Vonseiten der Jugendwohlfahrt in Tirol hieß es, dass „zu keiner Zeit das Gefühl bestand, dass man das Kind aus der Situation herausnehmen muss.“

Am 8. November 2007 gab die Jugendwohlfahrt des Landes Tirol weitere Details bekannt.
Zwei Vorfälle zum misshandelten Luca seien in Tirol „medizinisch genau geprüft“ worden. Ein Misshandlungsverdacht konnte bei diesen Untersuchungen nicht erhärtet werden, bekräftigte die Behörde.
Anfang Juli des Jahres 2007 wurde Luca mit Verletzungen im Kopf- und Gesäßbereich ins Krankenhaus Mödling eingeliefert und anschließend in die Innsbrucker Klinik überstellt.
Der zweite Vorfall, ein Armbruch, soll sich Anfang Oktober ereignet haben. Der Junge sei weiter regelmäßig vom Kinderfacharzt und Ärzten der Innsbrucker Universitätsklinik untersucht worden. Dabei soll ein „unbedenklicher Gesundheitszustand“ festgestellt worden sein.
Der Kurier berichtete von einem Mödlinger Kinderarzt, der die Behörden bereits im Juli über die Misshandlungen informiert habe.

Am 9. November 2007 meldete sich im lokalen ORF-Radio auch der Oberarzt der Innsbrucker Kinderklinik zu Wort. „Die Kinderklinik hat zweifelsfrei diagnostiziert, dass eine Kindesmisshandlung vorlag“, erklärte Oberarzt Jürgen Brunner. Die Kinderschutzgruppe des Krankenhauses wurde informiert, diese informierte wiederum das Jugendamt in Schwaz. Diese entschieden, dass der Junge unter bestimmten Auflagen bei der Mutter bleiben könne.


Ermittlungen:


Am 24. November 2007 äußerte sich erstmals die Mutter des toten Jungen in einem Interview mit der Kronen Zeitung.
Sie wies die Schuld am Tod des Kindes zurück. Die Polizei bestätigte unterdessen entsprechende Medienberichte über den Verdacht des sexuellen Missbrauches an Luca.

Am 21. Dezember 2007 bestätigte ein gerichtsmedizinisches Gutachten den Verdacht des sexuellen Missbrauches im Fall Luca.
Am
3. März 2008 wurden die Erhebungen in dem Fall abgeschlossen, sämtliche relevante Gutachten lagen bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg vor.
Aufgrund des laufenden Verfahrens gibt es keine Stellungnahmen zu den Expertisen. Die Untersuchungshaft gegen den Hauptverdächtigen wurde bis Ende März und schließlich bis Ende Mai verlängert.
Am 6. Mai 2008 wurde die Anklage gegen den 23-jährigen Freund der Kindesmutter eingebracht. Der Mann wurde wegen des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen mit Todesfolge beschuldigt.
Gegen Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaften Mödling und Schwaz und des Spitals in Mödling werden noch Ermittlungen geführt. Selbiges gelte auch für die Kindesmutter.


Prozesse:


Am 26. September 2008 wurde der Angeklagte nach einem zweitägigen Prozess schuldig gesprochen.
Das Urteil lautet auf lebenslange Freiheitsstrafe plus Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.
Der Angeklagte legte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung ein.

Am 23. April 2009 wurde die Nichtigkeitsbeschwerde des Täters vom Obersten Gerichtshof zurückgewiesen, am 13. Juli 2009 das Urteil in der Berufungsverhandlung am Oberlandesgericht in Wien bestätigt.

Am 4. Mai 2009 begann der Prozess gegen die Kindesmutter und die verantwortliche Sozialarbeiterin im Landesgericht für Strafsachen in Innsbruck der am 11., 18. und 25. Mai 2009 fortgesetzt wurde.

Am 25. Mai 2009 wurden die Mutter und die Sozialarbeiterin in Innsbruck im erstinstanzlichen Urteil schuldig gesprochen.
Beide Strafverteidiger legten das Rechtsmittel der Berufung wegen Nichtigkeit, Schuld und Strafe ein.
Die Berufungsverhandlung am Oberlandesgericht Innsbruck fand am 8. Juli 2010 statt.
Die Mitarbeiterin des Jugendamtes wurde freigesprochen.
Die Strafe der Mutter, ein Jahr unbedingte Haft, wurde bestätigt.




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